Ein lesenswerter Beitrag aus der „Gartenlaube“ vor 100 Jahren
Seit wann gibt es in Deutschland ein so genanntes gesellschaftliches Leben? Auf jeden Fall war es lange nach Italien, der Geburtsstätte der neuen Epoche gesellschaftlicher Bildung, wie eine lange Liste von Namen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft im Zeitalter der Renaissance bezeugt. Dann erst folgte Frankreich, während in Deutschland noch die Verrohung und Verwilderung der Sitten nach jahrzehntelangen Religionskriegen herrschte. Und am Anfang stand – wie so oft im Leben – die Frau, die sich ihres Repräsentationswertes bewusst geworden war und erheblichen Einfluss auf die Umgangsformen nahm. Berühmte europäische Salons, in denen die Gedanken und Leidenschaften, die Natur, die Malerei und die Literatur im Mittelpunkt standen, wurden von Frauen in Wien, Paris, Weimar, Berlin und anderswo geführt und von klugen und geistreichen Männern gern besucht. Das spätere Bildungsbürgertum mag hier eine seiner Quellen haben. Ganz sicher eine lesenswerte Lektüre. (zum Lesen auf die Kopien klicken)
Nach Wikipedia war der Autor Valerian Tornius der Sohn des Oberarztes Hugo Woldemar Tornius und dessen Frau, der Pianistin Louise Tornius, geborene Baumert. Seine Vorfahren stammten väterlicherseits aus Schweden, mütterlicherseits von der Insel Ösel. Nach dem frühen Tod der Eltern wuchs Valerian Tornius bei seinen Großeltern in dem baltischen Ort Abaushof auf. Von 1894 bis 1903 besuchte er ein humanistisches Gymnasiume in Riga, und von 1903 bis 1908 studierte er Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Leipzig. Während dieser Zeit erschienen auch erste jouirnalistische und literarische Arbeiten. 1908 promovierte Tornius bei seinem akademischen Lehrer Albert Köster mit einer Arbeit über „Goethe als Dramaturg“.
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