Die Schlagzeile am 31. Januar 1951 auf Seite eins des „Neuen Deutschland“ lautete: „Deutsche an einen Tisch!“ – Darunter veröffentlicht wird der in einem Brief von DDR-Ministerpräsident Otto Grotewohl an Bundeskanzler Konrad Adenauer unterbreitete Vorschlag zur Gründung eines Gesamtdeutschen Konstituierenden Rates. Die Volkskammer der DDR hat diesen Brief gebilligt und die Einzelheiten konkretisiert. Hauptanliegen dieses Rates soll die Erhaltung des Friedens und die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands sein. In dem Gremium soll über alle Fragen demokratischer und rechtsstaatlicher Normen, die Bewaffnung und Größe der Polizei auf beiden Seiten und viele andere Details beraten werden, die über ein friedliches Miteinander bis hin zur deutschen Einheit führen könnten.
Interessant ist die Vorgabe der Volkskammer, dass der Gesamtdeutsche Konstituierende Rat mit der jeweils gleichen Zahl an Abgeordneten von Bundestag und Volkskammer besetzt werde. Das hätte bedeutet, dass bei nur einem einzigen Abgeordneten aus der damaligen KPD-Fraktion des deutschen Bundestages in diesem Rat die DDR-Seite immer die Mehrheit haben würde.
Adenauer hat das von Moskau gesteuerte, sehr durchsichtige Manöver auf einer Pressekonferenz abgelehnt. Aber der Begriff „Deutsche an einen Tisch!“ war geboren.
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Sicher ein Slogan,aber aüch eine vertane Chance